Carl Schmitt meinte einmal über Donoso Cortés, er habe dogmatische Überlegungen angestellt und sei in eine Situation geraten, dass „jeder Berufstheologe ihn überlegen in seine Schranken weisen“ könne.
Dies mag zutreffen, sofern der „Berufstheologe“ allein dogmatische Einzelheiten im Visier hätte, wie es etwa auf den, wenn auch wohlgesonnenen, Taparelli d’Azeglio SJ zutreffen mag, der eine dogmatische Fehlerliste erstellte, um sie im gleichen Atemzug als rhetorisches Beiwerk herunterzureden, als hätte Donoso einfach einen unangemessenen Ton angeschlagen.
Wenn daher in dieser Studie sowohl Gómez Dávila wie Donoso Cortés auf die Grundstruktur ihres Denkens abgeklopft werden, so geschieht dies nicht, um krämerhaft aufzurechnen, sondern um die innere Rhythmik, das Funktionsprinzip ihres Denkens zu erkunden.