Würzburger Studien zur Sprache & Kultur, Bd. 7, Hardcover m. Fadenheftung, 164 Seiten, zahlr. Abb.
Baum- und Strauchdarstellungen auf griechischen Vasen wurde bisher in der Literatur nur geringe oder keine Beachtung geschenkt. Die vorliegende Arbeit stellt eine Auswahl von Vasenbildern vor, auf denen Göttern, Heroen, sowie anderen mythischen Gestalten und auch Sterblichen ein Baum oder ein Strauch zugesellt ist. Die Darstellungen beginnen zwischen 580 und 550, wohl, wie meist angenommen wird, beeinflußt von ostionischer Naturauffassung, zu sehen auf einer samischen Schale. Am häufigsten begegnen uns Baumdarstellungen auf attisch-schwarzfigurigen Vasen des späten sechsten und des frühen fünften Jahrhunderts, zu einer Zeit, als sich bereits die rotfigurige Malweise mehr und mehr durchsetzte. Diese erschwerte jedoch die Wiedergabe von Bäumen, da deren zahlreiche Blätter nun vom schwarzen Grund ausgespart werden mußten, so man nicht vorzog, sie mit einem, beim Brennen sich rot färbenden Schlicker aufzumalen. Die im Laufe des fünften Jahrhunderts seltener anzutreffenden Darstellungen von Bäumen und Sträuchern sind jedoch eher darauf zurückzuführen, dass nun von den Malern andere Bildthemen bevorzugt wurden. Zu den spätesten Baum- und Strauchabbildungen gehören jene des Meidias-Malers in ihrer bei diesem Künstler zierlichen Form.