Hardcover, 178 Seiten, zahlr. Abb.
Büchnerpreis 2007
Das Buch über Martin Mosebach
Allein die „Häresie der Formlosigkeit“ (2002) erscheint auf den ersten Blick katholisch in Mosebachs Werk. Dass jedoch Linien von hier aus zu den Romanen „Die Türkin“ (1999) sowie „Das Beben“ durchlaufen, wird von Köhler erstmalig aufgezeigt:
Mosebach entwirft einen indischen König („Das Beben“) als Christus- und Priesterfigur. Auch finden sich dort Anleihen an das äthiopische Kaiserhaus, wie sie in Asfa-Wossen Asserates Schrift „Ein Prinz aus dem Hause David“ zu finden sind: Einige Passagen sind fast wörtlich identisch.
Theologisch und politisch brisant ist Mosebachs Beschreibung des religiösen Lebens in der Türkei: Hier erscheint der muslimische Opferbrauch als Antithese zum fast ausgerotteten christlich-orthodoxen Opfer der Liturgie („Die Türkin“).
Einblicke in die handschriftliche Fassung des Romanes „Eine lange Nacht“ verdeutlichen und vertiefen die religiösen Bezüge.
Mit Mosebach erhält ein bekannter und zugleich unerforschter Dichter den Büchnerpreis. Der Sachbuchautor Steffen Köhler (zuletzt „Joseph Ratzinger – Die neue Tradition“) legt die erste Monographie über ihn vor und erschließt Mosebachs Schriften in ihrer Komplexität.
Leseprobe
Rezensionen:
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