Auf den Rückseiten kaiserzeitlicher römischer Münzen gibt es eine große Anzahl von Architekturdarstellungen, die überwiegend Tempel, jedoch auch Staats- und öffentliche Bauwerke wie Brücken, Stadtansichten, Hafenanlagen, Gräber usw. wiedergeben. Diese sind künstlerische Umsetzungen der angewandten Kunst von optisch erfahrener Realität in die Wirklichkeit des Bildes. Das kleine Rund der Münze begrenzt deren Gestaltungsmöglichkeiten. Deshalb entwickelten die Graveure und Stempelschneider eine lesbare, für ihre Bildaussage eigene Bildsprache, die jedoch in die Bild- und Darstellungsprinzipien der bildenden und angewandten Kunst eingebunden und ohne diese nicht denkbar ist.
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