Tüskés, Gábor u. Knapp, Éva: Volksfrömmigkeit in Ungarn. Beiträge zur vergleichenden ...

Product no.: 978-3-927522-92-3
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... Literatur- und Kulturgeschichte.

Quellen und Forschungen zur europäischen Ethnologie, Bd. XVIII, hg.v. Dieter Harmening, Hardcover, 615 Seiten, ca. 250 Abb. u. Karten

Frömmigkeitsforschung ist ein beliebtes Gebiet der Sozialgeschichte in Europa. Die Ergebnisse des Interpretationsmodells populäre Frömmigkeit und die Versuche der verschiedenen Disziplinen zu seiner Überwindung beweisen, daß diese Forschungen zur Entwicklung mehrerer Disziplinen, zum Erfolg wissenschaftlicher Zusammenarbeit auf interdisziplinärer und internationaler Ebene in gleicher Weise beitragen. Um die verschiedenen Forschungsansätze zur Frömmigkeitsgeschichte miteinander zu verbinden, wurden in der letzten Zeit mehrere Versuche unternommen. Diese Versuche beschränken sich aber, bis auf wenige Ausnahmen, auf die westlichen und mittleren Teile Europas. Die als osteuropäisch bezeichneten Erscheinungen und Prozesse sind auf der europäischen Landkarte der Frömmigkeit auch weiterhin nicht zu finden.
Ungarns kulturgeographische Lage weist den dortigen Verhältnissen vielfach eine entscheidende Bedeutung für die Aufklärung bestimmter Sachverhalte in der Kulturgeschichte Europas zu. Die frühere Fachliteratur der historischen Disziplinen in den verschiedenen Nationalsprachen Osteuropas und die Mehrheit des großenteils noch nicht aufgearbeiteten lokalen Quellenmaterials ist im Ausland nicht oder kaum zu erreichen. Sie der internationalen Forschung aufzuschließen und darzubieten ist eine Aufgabe der Wissenschaftler in den jeweiligen Ländern. Es ist deshalb ein besonderes Ziel dieses Buches, auf Grund exemplarischer Quellenuntersuchungen einen Einblick in die Geschichte der ungarischen, und das heißt, einer für den westlichen Teil Europas beinahe unbekannten Frömmigkeitslandschaft zu geben. Besonders berücksichtigt werden dabei die vielfachen Verbindungen zur Sozial- und Geistesgeschichte.
Der zeitliche Schwerpunkt der Untersuchungen fällt in das späte Mittelalter und in die frühe Neuzeit. Den geographischen Rahmen stecken die Grenzen Ungarns im Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg ab, der im wesentlichen mit dem Karpathen-Becken identisch ist. Die Beiträge zeigen verschiedene Ebenen der Quellenbearbeitung: mehrere Aufsätze stellen eine Art Resümee von längeren Abhandlungen dar und sind als zusammenfassende Außendarstellungen gedacht. Andere gehen ins Detail und weisen eine umfangreiche Dokumentation auf. Die thematische Gruppierung der Beiträge, von denen die meisten an verschiedenen Stellen schon publiziert worden sind, zeigt drei repräsentative Bereiche der Frömmigkeitsforschung: Heiligenverehrung, Wallfahrtswesen, Bruderschaften und macht auf die initiative Rolle kirchlicher Personen sowie auf die Bedeutung der ikonographischen Quellen aufmerksam.

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