Bornholdt, S. u. Feindt, P.H. (Hrsg.): Komplexe adaptive Systeme

Product no.: 978-3-927522-78-7
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Forum für interdisziplinäre Forschung, Bd. 15, Softcover, 238 Seiten

Komplexe adaptive Systeme — ein neues Paradigma in den Natur- und Sozialwissenschaften? In verschiedenen Wissenschaftszweigen dringen computergestützte Methoden vermehrt in das klassische Repertoire der wissenschaftlichen Analysemethoden ein. Diese Entwicklung wird vor allem durch die inzwischen leichte Verfügbarkeit hoher Rechenleistung beschleunigt. Wie und für welche Fragestellungen kann diese Rechenleistung für Anwendungen, die über klassische Computersimulationen hinausgehen, fruchtbar gemacht werden? Schließlich ist in vielen Disziplinen die Beschreibung und Analyse komplexer dynamischer Systeme eines der vordringlichen Probleme.
Insbesondere im Hinblick auf sozialwissenschaftliche Forschungsgebiete ist zu fragen: Wie kann ein interdisziplinärer Theorietransfer sinnvoll vonstatten gehen? In den Naturwissenschaften sind Methoden computergestützter Simulationen seit langem wichtige Werkzeuge zur Lösung von Problemen, die analytisch nicht lösbar sind. Mit der Heuristik und der Modellierung komplexer adaptiver Systeme werden diese Methoden neuerdings auf Fragestellungen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften angewandt. Hohe Rechenleistungen erlauben eine detaillierte Simulation von komplexen Systemen. Es ist jedoch noch eine offene Frage, welche Aussagekraft solche Simulationen in den nicht-naturwissenschaftlichen Zweigen haben, und welchen Platz sie unter den traditionellen Methoden dieser Disziplinen einnehmen können. Nicht selten wird ihnen mit Skepsis begegnet.
Neben fachlichen Ursachen spielen hier auch überzogene Erwartungen in der Öffentlichkeit eine Rolle, die durch Schlagworte wie „künstliches Leben“ genährt werden. In diesem Band wird der Begriff der komplexen adaptiven Systeme aus der Sicht verschiedener Disziplinen an Beispielen dargestellt. Auch die Möglichkeiten der Simulation solcher Systeme werden behandelt — die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen einer konkreten Modellbildung muß gegenwärtig jedoch offen bleiben.
Mit diesem interdisziplinären Lesebuch — das auf ein Forschungskolloqium der Studienstiftung des deutschen Volkes zurückgeht — soll dem Leser ein breiter, doch unkonventioneller Einblick in ein neues, dynamisches Forschungsgebiet ermöglicht werden.

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