Zwei thematische Schwerpunkte ragen in Brentanos Gesamtwerk deutlich hervor: Zum einen sein Versuch einer Neubegründung der Psychologie als philosophischer Grunddisziplin, welche psychische Phänomene empirisch-deskriptiv und auf wissenschaftlich gesicherten Fundamenten erforschen soll; das repräsentative Grundbuch für diesen Versuch ist die Psychologie vom empirischen Standpunkt (1874).
Zum anderen ein ebenso bedeutender und wirkungsreicher Arbeitsschwerpunkt, nämlich sein philosophischer Anschluß an die Aristotelisch-scholastische Tradition, der auf mehreren einschlägigen Untersuchungen zu Aristoteles fußt, und - systematisch gesehen - zur Ausarbeitung einer Ontologie und Kategorienlehre sowie auch zu einer eigenständigen Wahrheits- und Erkenntnistheorie führte.
In welchem Zusammenhang stehen nun diese zwei Forschungsschwerpunkte? Und inwieweit ist der Rückgriff auf Aristoteles nicht nur für die Ontologie und die Kategorienlehre, sondern auch für die Konzeption einer deskriptiven Psychologie als Wissenschaft der Bewußtseinsphänomene relevant?
(War Franz Brentano ein Aristoteliker?: Franco Volpi)

Internationales Jahrbuch der Franz Brentano Forschung, Softcover, 200 Seiten

Die Brentano Studien, herausgegeben von der Franz Brentano Forschung, Universität Würzburg, in Verbindung mit der Franz Brentano Foundation, sind konzipiert als Jahrbuch der interdisziplinären und internationalen Erforschung des Werkes von Franz Brentano, seiner Schule, sowie der phänomenologischen und analytischen Philosophie im weiteren Sinne.
Die neuen Brentano Studien setzen in modifizierter Weise die in den 30er Jahren von Th.G. Masaryk mitinitiierten und geförderten "Veröffentlichungen der Brentano-Gesellschaft" in Prag fort und berücksichtigen so eine gewisse schon bestehende Tradition.
Ihr Ziel ist es, ein Diskussionsforum zu schaffen zur weiteren Erfoschung und kritischen Würdigung von Bedeutung und Einfluß des Denkens von Brentano im Feld der neueren phänomenologischen und analytischen Denktradition.
(Vorwort: Wilhelm Baumgartner)

Die Philosophie Anton Martys, Softcover, 372 Seiten, mit 56 farbigen Seiten

Anlässlich einer Würzburger Gedenkveranstaltung zur 140sten Wiederkehr des Geburtstages von Anton Marty wuchs der Gedanke, dem Werk und Wirken des Brentano-Schülers einen Band der Brentano Studien zu widmen.
Eingangs wird ein Brief Martys mit Kommentaren Brentanos vorgestellt, in dem gemeinsame quaestiones disputiert werden. Darüber hinaus sind in dem Band Beiträge zu folgenden Themen versammelt: Martys Verhältnis zu Brentano und zu anderen Brentano-Schülern im Blick auf Sach- und Streitfragen; die Einordnung von Martys philosophischer Position innerhalb der österreichischen Tradition von Wien bis Prag; die Sprachphilosophie Martys im Kontext der Phänomenlogischen Bewegung. In weiteren Abhandlungen werden epistemologische und philosophiegeschichtliche Fragestellungen Brentanos und im Anhang an Brentano beleuchtet.
(Vorwort des Herausgebers)

Das Erbe Brentanos. Akten der Konferenz. "The Legacy of Brentano" in Kraków, Softcover, 312 Seiten

The distinction between content and object (COD, for brevity) of presentations and other mental phenomena is a very characteristic feature of brentanism.
Twardowski is a central figure in the development of this idea. However, not every philosopher, even from the Brentano school, considered the matters this way.
(Introduction: Jan Wolenski)

Leseprobe

257 S., Broschur

Band 13: Brentano's Concept of Intentionality. New Assessments.

Brentano Studien
Internationales Jahrbuch der Franz Brentano Forschung
Band 13 (2015)
Brentano’s Concept of Intentionality.
New Assessments
Herausgegeben von Wilhelm Baumgartner (Würzburg)
und Guillaume Fréchette (Genève)
Im Auftrag der
Internationalen Franz Brentano Gesellschaft e.V. (Würzburg)
in Verbindung mit der
Franz Brentano Foundation (Boston)
Editorial Board
Liliana Albertazzi (Trento/Italia), Johannes L. Brandl (Salzburg/Österreich),
Reinhard Fabian (Graz/Österreich), Rolf George (Waterloo/
Canada), Dale Jacquette (Bern/Schweiz), Susan Krantz-Gabriel
(St-Anselm, NH/USA), Benito Müller (Oxford/England), Kevin Mulligan
(Genève/Suisse), Armando Rigobello (Roma/Italia), Peter Simons
(Dublin/Ireland), Barry Smith (Buffalo/USA), Josef Werle (Trier/BRD)

Inhalt

Introduction
Guillaume Fréchette
The “Philosopher of Intentionality” a Century Later

I. Brentano’s Metaphilosophy

Johannes L. Brandl
Brentano’s Renewal of Philosophy:
A Double-Edged Sword

Wolfgang Huemer
“Vera philosophiae methodus nulla alia nisi scientiae naturalis est”
Brentano’s Conception of Philosophy as Rigorous Science

Denis Fisette
Franz Brentano and Auguste Comte’s Positive Philosophy

Arnaud Dewalque
Natural Classes in Brentano’s Psychology

Susan Krantz Gabriel
Brentano on Darwin II: Science

Richard Schaefer
Hopes and Dreams in Fin-de-Siècle Vienna:
Brentano, History and the Jews

II. Metaphysics and Epistemology

Maria van der Schaar
Brentano on Truth and Evidence
Understanding Truth from a First-Person Point of View

Denis Seron
Intentionality and Epistemological Relativity

Olivier Massin
Brentanian Continua

III. Varieties of Aristotelianism

Mark Textor
Newton’s Intellectual Joy
Or A New Look at Brentano on Intellectual and Sensory Pleasure

Edoardo Fugali
Sensus communis and Imagination as Precursors
of Inner Perception in Brentano

Laurent Cesalli, Hamid Taieb
Brentano and Medieval Ontology