Von der Freimaurerei spricht und schreibt man im Rußland der Postperestroika und auch in Europa viel, und zwar Widersprüchliches. Es ist charakteristisch, daß das Freimaurerthema nicht als ein religionswissenschaftliches Forschungsfeld erscheint, sondern als eine Möglichkeit, den Freimaurern — und nicht nur ihnen — eine sehr negative ideologische Etikette anzuhängen: Unter den Terminus ‚Freimaurerei‘ subsumiert man gemeinhin alles Antirussische und Gegenkirchliche. In der westeuropäischen Wissenschaftsliteratur gibt es — abgesehen von flüchtigen Erwähnungen — nichts über Iwan Lopuchin und die russische freimaurerische Mystik. Dieses Buch wird endlich diese Lücke schließen.
„Es wurde in der Tat eine Menge wissenschaftlicher Werke über den freimaurerischen Moralismus, über die aufklärerische Aktivität der russischen Freimaurer, über die Beziehungen der Freimaurerei zur Staatlichkeit, über die Gnoseologie und die Ontologie verschiedener Orden und geheimer Gemeinschaften geschrieben. Es ist jedoch bemerkenswert, daß es keine fundamentale Arbeit gibt über das System der Religionskorrelations- und Kirchenbegriffsauffassung im Milieu der russischen Freimaurer“